Die neuesten technologischen Entwicklungen werden oft nicht so sehr von der verfügbaren Technik oder der Phantasie der Autoren getrieben, sondern von gestalterischer Unverschämtheit. Nehmen Sie zum Beispiel die kürzlich angekündigte „Augmented-Reality-Brille“von Google: Solche Geräte wurden vor vielen Jahren von Science-Fiction-Autoren erfunden, aber sie „konnten“sie nicht früher zum Leben erwecken – sie haben sich einfach nicht getraut.
Nach den neuesten Ankündigungen von Google soll die neue Brille im letzten Quartal 2012 in den Handel kommen, allerdings wird dies noch nicht das Endprodukt sein.
Die Version 2012 ist nur ein "Konzept", das die wichtigsten erklärten Funktionen integriert: Beschleunigungsmesser, Navigations- und Kommunikationsmodule, Foto- und Videokamera, Sprachsteuerung. Der Prototyp soll 1.500 US-Dollar kosten und nicht direkt verkauft werden: Er kann nur von Softwareentwicklern bestellt werden, die auf der Google I/O-Konferenz vorbestellt haben. Tatsächlich ist der Artikel für den durchschnittlichen Benutzer nicht nur unzugänglich, sondern auch unnötig.
Solche "Teile" des Produkts werden bis zur für 2014 geplanten Vollveröffentlichung immer häufiger verbessert, billiger und veröffentlicht. Die einzige Möglichkeit, sie vor diesem Datum zu erhalten, besteht darin, die Aktien des Unternehmens zu verfolgen und an wichtigen Präsentationen teilzunehmen.
Geschätzte Brillenkosten: 200-400 US-Dollar, nicht teurer als ein modernes Smartphone. Der Verkauf startet natürlich nicht weltweit gleichzeitig: Um in die Liste der ersten Nutzer zu kommen, müssen Sie Waren in Online-Shops oder Auktionen bestellen. Allerdings ist es besser, sich im Voraus zu sorgen, indem man so schnell wie möglich vorbestellt: Die Startcharge solcher Dinge ist in der Regel innerhalb von Stunden ausverkauft.
Technische Innovationen kommen mit mehreren Monaten Verspätung nach Russland. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Verzögerung umso länger ist, je weiter die Stadt von den beiden Hauptstädten entfernt ist. Zudem kann der Kauf eines Geräts in Russland deutlich teurer ausfallen: sowohl aufgrund des geringeren Einkommens als auch aufgrund unterschiedlicher Handelsspannen.
Dabei sollten Sie sich nicht auf Datenbrillen von nur einem Unternehmen beschränken. Knapp einen Monat nach der Ankündigung kündigten fast alle Giganten des Marktes ähnliche Entwicklungen an: Vielleicht sollte der Käufer auf der Suche nach einer Alternative die Produkte von Apple, Microsoft oder Olimpus genauer unter die Lupe nehmen, zwischen denen sich nun sicherlich ernsthafte Konkurrenz entwickeln wird.