Das kanadische Unternehmen Research In Motion überraschte im Juni 2012 seine Aktionäre mit der Ankündigung eines Rückgangs der ausgewiesenen Finanzkennzahlen. Das Unternehmen sieht sich mit neuen Entlassungen und Verkaufskürzungen konfrontiert. Außerdem gab RIM bekannt, dass die Veröffentlichung des neuen Blackberry 10-Smartphones verschoben wird. Vor dem Hintergrund dieser negativen Nachrichten brachen die Aktien des Unternehmens an der Börse sofort ein.
Research In Motion (RIM) verzeichnete im ersten Quartal 2012 schwere Verluste. Auch 2013 dürften die Umsatzerlöse zurückgehen. Die letzte Hoffnung auf eine Änderung der Situation war die geplante Veröffentlichung von Neuheiten im Jahr 2012 - der nächsten Generation von Blackberry 10. Nun wurde bekannt, dass sich die Veröffentlichung des lang erwarteten Smartphones auf das nächste Jahr verzögert. Research In Motion hatte bereits Mühe, mit anderen Herstellern ähnlicher Geräte zu konkurrieren, doch jetzt haben sich die schlimmsten Befürchtungen von Experten und Aktionären bestätigt.
Analysten gehen davon aus, dass die Verzögerung bei der Veröffentlichung eines Smartphones mit dem Betriebssystem Blackberry 10 direkt von der finanziellen Performance des Herstellers abhängt. Wenn das neue Produkt 2013 auf den Markt kommt, ist es zu diesem Zeitpunkt ernsthaft veraltet und kann nicht mit Analoga anderer Unternehmen konkurrieren.
RIM-CEO Thorsten Hines, der das Unternehmen kürzlich übernommen hatte, sagte, die Verzögerung sei auf die Entwicklung neuer Betriebssystemfunktionen zurückzuführen. Die Arbeit an der Kompilierung der Programmcodes dauerte länger als geplant.
Die Pläne zur Veröffentlichung der Blackberry 10-Plattform bleiben jedoch bestehen. Ein Unternehmensvertreter erzählte Reportern von einigen Funktionen des Smartphones. Das neue Gerät wird keine Tastatur haben, die Steuerung erfolgt über einen Touchscreen. Die Sensorik wurde verbessert und ermöglicht die Auswahl eines ganzen Wortes auf Knopfdruck.
Die Verschiebung des Erscheinungsdatums des neuen Smartphones bedeutet eigentlich, dass es nach der Ankündigung ähnlicher Geräte von Microsoft, Apple und Google erscheinen wird. Vor dem Hintergrund solch mächtiger Konkurrenten kann Blackberry durchaus verloren gehen. Das Unternehmen wird unweigerlich über eine neue Strategie nachdenken müssen, um seinen Anteil am Smartphone-Markt zu gewinnen, indem es nicht standardmäßige Methoden zur Kundengewinnung verwendet.